Spekulationen

Ort Venedig
Jahr 2019
Funktionen Kunstinstallation
Status Wettbewerb 2. Runde
BGF -m2
LP -

Für die 17. Internationale Architekturbiennale in Venedig formulierten wir für den Österreichischen Pavillon „SPEKULATIONEN über zukünftige Wirklichkeiten“.     Spekulationen über die Zukunft bilden das Grundgerüst unseres Handelns – keine Erfindung ohne Theorie.

Fiktionen/Spiel

Solange der Mensch seine ganz bestimmte Eigenheit – Fiktionen zu folgen – nicht verliert, solange werden Spekulationen selbstverständlich Teil unseres täglichen Werkzeugs sein…

Die Praxis der Architektur ist per se spekulativ, ebenso die räumliche Intervention am, um und im österreichischen Pavillon. Das Kuratorium versteht die Ausstellung als 1:1 Experiment, in dem die „skulpturale Plattform“ der Nährboden für das „diskursive Happening“ ist, beide bedingen einander und erzeugen ein komplexes, dynamisches Spiel mit offenem Ausgang.

Fünf Themenkreise durchschneiden diese “Spekulations-Architektur”. Der österreichische Beitrag spekuliert mit den Ebenen des Raums: Plattformen werden ausgedehnt, gekippt, voneinander durchdrungen und von Bedürfnissen beschnitten. Durch diese Spekulation erst werden aus Ebenen Räume und Etagen, Treppen und Dächer.
 

Der Hang zu Spekulationen erzeugt nicht immer eine Basis des Vertrauens, in welche wir uns gerne begeben. Spekulationen haben eine Vergangenheit. Weltwirtschaftskrisen wurden dadurch ausgelöst, Zugang zu Grund und Boden und erschwinglichen Wohnraum wird von Hürden umgeben, behutsam Aufgebautes wird mit Risiko belegt und fürs „Spiel“ frei gegeben.

Ergebnisse und Erwartungen von Spekulationen werden inhaltlichen Zielsetzungen vorgezogen, und letzten Endes bergen Spekulationen der reinen Spekulation halber das Potential einer verantwortungs- und sinnentleerten Implosion. Beinahe täglich wird uns diese zerstörerische Kraft vor Augen geführt.

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Babylon Abbilder - alt und neu

Die Zikkurate von Babylon dienen uns als Inspiration. Sie sind die permanente und mythische Baustelle als Metapher für urbane Dichte und Dynamik, kontinuierliches Provisorium und Sprachverwirrung. Sie sind ein Rückgriff auf die ersten Städte der Menschen und ihre wichtigsten Werkzeuge: der Spekulation über zukünftige Wirklichkeiten.

Denn wir müssen fragen: Was fesselt und fasziniert uns so an diesem Spekulativen, an dem Sprung ins Ungewisse, mit der guten Hoffnung ausgestattet, unser Dasein qualitativ, aber auch quantitativ besser zu gestalten?

SPEKULATIONSTEAM
heri&salli
MVD Austria
PRETTERHOFER ARQUITECTOS

TEAM WETTBEWERB
Rumena Trendafilova